Synopsis:
The Empire in Africa
Sierra Leone 2005
1808 wurde die Halbinsel formell zur britischen Kronkolonie erklärt.
Fast ein Jahrhundert später und etwa elf Jahre nach der berühmten
Berliner Kongokonferenz zur Aufteilung Afrikas im Jahre 1885 wurde das
Hinterland 1896 als britisches Protektorat deklariert. Kurz danach, in
dem sogenannten Hut-Tax-War von 1898, erhoben sich die lokalen Fürsten
unter der Führung von Bai Bureh und Kai Lundu gegen das britische
Protektorat. Etwa sechzig Jahre nach dem Protektoratsabkommen erhielt
das Land 1958 die innere Selbstverwaltung und wurde drei Jahre später,
am 27. April 1961, ein politisch unabhängiger Staat innerhalb des
Commonwealth. Nach Militärputschen 1967 und 1968 wurde 1971 die Republik
ausgerufen.
Nach einem Jahrzehnt blutigen Bürgerkrieges ist das
Land seit 2000 mit seinem Wiederaufbau und der Aufarbeitung der jüngeren
Geschichte beschäftigt. Das Land zählt weiterhin zu den ärmsten Ländern
der Welt und nahm beim Human Development Index 2010 den 158. Platz (von
169) ein.
Etwa 64% der Einwohner sind Analphabeten. Während des
Bürgerkrieges wurden über 1270 Schulen zerstört und 2001 besuchten nur
rund 33% der Schulpflichtigen die Schule.
Die Lebenserwartung von
Frauen liegt bei 49 Jahren, die der Männer bei 48 Jahren. Die
Säuglingssterblichkeit beträgt 158 pro 1.000 Geburten, die
Müttersterblichkeit 2.100 pro 100.000 Geburten.
Etwa 50.000 bis
200.000 Sierra-Leoner (anderen Angaben zufolge 20.000) kamen im
Bürgerkrieg um, weitere wurden zu Binnenvertriebenen oder flohen in die
benachbarten Länder.
Die RUF machte es sich zum Markenzeichen,
bei Überfällen auf Dörfer Zivilisten die Gliedmaßen abzutrennen. Als
Folge dieser Vorgehensweise gibt es etwa 20.000 Amputees.
Das
Land ist reich an Bodenschätzen wie Bauxit, Braunkohle, Chrom,
Diamanten, Eisenerz, Gold, Graphit, Columbit, Mangan, Molybdän, Platin,
Rutil (Titanoxid) und Rhodium.
Etwa 70 % der Bevölkerung lebt in
extremer Armut und muss mit weniger als einem US-Dollar am Tag
auskommen. Die ehemalige britische Kolonie belegt seit Jahren den
letzten Platz auf der Liste des Entwicklungsprogramms der Vereinten
Nationen, gleichbedeutend mit dem Status des am wenigsten entwickelten
von 179 untersuchten Ländern (siehe auch Least Developed Countries).
Haupthandelspartner(Plünderer) sind Belgien, Großbritannien, die USA, die Niederlande und Deutschland.
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25 April, 2012
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